Aus den Bibliotheken
[26.02.2020]
Mehr Altbestände in Sachsens Öffentlichen Bibliotheken als vermutet

Es gibt Bibliotheken, von denen weiß man, dass sie wunderbare Altbestände haben. Dazu zählt die Stadtbibliothek Chemnitz. Die in verschiedenen Magazinen untergebrachten Bücher zählen 250.000 Medieneinheiten. Das älteste Buch ist eine reich verzierte Handschrift aus dem Jahr 1277. Die stellvertretende Bibliotheksleiterin Tina Goldammer und die den Altbestand betreuende Kollegin Sabine Schumann gaben der Landesfachstelle Einblick in Ihre Schätze.

Ein mit »Kulturgüter« überschriebener Bestand umfasst zudem Bücher, die Bürger zurücklassen mussten, als sie die DDR verlassen hatten. Dieser bisher in der Provenienzforschung wenig bearbeitete Komplex des DDR-Unrechts ist den Chemnitzer Bibliothekaren durchaus bewusst. Eine Erforschung steht allerdings noch aus und wartet auf eine zukünftige Drittmittelfinanzierung.

Doch auch die Stadtbibliothek Ebersbach-Neugersdorf in der Oberlausitz besitzt Altbestände, die sie in einem historischen Bücherschrank Ihren Nutzern präsentiert und die bereits viele interessierte Blicke auf sich gezogen hat. Der Fabrikant, Gutsbesitzer und Schriftsteller Karl Gabriel August Freude (1800-1879) gründete 1844 die Ebersbacher Bibliothek. Seine Bücher zählen mit zu den Schätzen der Einrichtung, die auch im Neubau ihren Platz finden sollen.