Medieninformationen 2007 [LDD]
[59/2007 - 27.10.2007]
"Kurzschluss 2007“ : Vollübung für Katastrophenschutzkräfte aus den östlichen Grenzkreisen Sachsens
Auf dem Gelände des Kraftwerkes Boxberg werden die Folgen von Sturm und Stromausfall unter Beteiligung von 650 Einsatzkräften bekämpft
Die Katastrophenschutzbehörden der Kreisfreien Stadt Görlitz, des Landkreises Löbau-Zittau und des Niederschlesichen Oberlausitzkreises sowie deren Katastrophenschutzeinheiten führen am 26. und 27. Oktober unter der Leitung des Regierungspräsidiums Dresden eine Katastrophenschutzübung durch. Auch Rettungskräfte und Feuerwehren aus der benachbarten polnischen Wojewodschaft Niederschlesien werden an der Übung beteiligt sein. Die Regierungspräsidien des Freistaates Sachsen haben alle drei Jahre eine Katastrophenschutzübung durchzuführen, an der drei untere Katastrophenschutzbehörden beteiligt werden. Die Vorbereitungen für eine solche Übung nehmen ein knappes Jahr in Anspruch.
Thema der diesjährigen Übung ist die Bekämpfung der Auswirkungen eines Orkantiefs, das neben zahlreichen anderen Sturmschäden auch zu großflächigen Ausfällen in der Energieversorgung führt. Dass ein solches Szenario nicht unrealistisch ist, zeigten u. a. die Auswirkungen des Sturmes Kyrill in Deutschland vom Anfang diesen Jahres.
Die diesjährige Übung unter dem Namen „Kurzschluss 2007“ gliedert sich in zwei Teile:
Im ersten Teil der Übung, der bereits am Freitag, den 26.10.2007 in der Zeit von 7:30 Uhr bis 14 Uhr stattfand, haben die Katastrophenschutzstäbe und die Technischen Einsatzleitungen die Bekämpfung der Sturmfolgen als Stabsrahmenübung theoretisch durchgespielt. Unter anderem wurde die Koordination der Katastrophenbekämpfung durch den Katastrophenschutzstab unter erschwerten Bedingungen sowie das Zusammenwirken zwischen Stab und Technischer Einsatzleitung geübt. Im Zusammenhang damit wurden auch die vorhandenen Katastrophenschutzpläne der Behörden und ausgewählter Krankenhäuser auf ihre Tauglichkeit überprüft.
Im zweiten Teil der Übung, der am Samstag, den 27. Oktober 2007, ab 10.00 Uhr beginnt, werden die drei an der Übung beteiligten unteren Katastrophenschutzbehörden und polnische Einsatzkräfte ausgewählte Übungselemente aus der Stabsrahmenübung praktisch durchführen. Es soll die Zusammenarbeit der Katastrophenschutzstäbe mit ihren Technischen Einsatzleitungen vor Ort sowie das Zusammenwirken der Katastrophenschutzeinheiten des Brandschutzes und der Gefahrgutabwehr, des Sanitätsdienstes, des Betreuungsdienstes und des Technischen Hilfswerk sowie mit Einsatzkräften und Mitteln der benachbarten polnischen Wojewodschaft Niederschlesien geübt werden. In eines der Übungselemente ist die Werksfeuerwehr der gastgebenden Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG eingebunden. Ferner werden die besonderen Alarm- und Einsatzpläne ausgewählter Krankenhäuser der Region bei einem Massenanfall von Verletzten überprüft.
Folgende Elemente der Bekämpfung der Folgen einer Sturmkatastrophe sollen im Übungsgebiet auf dem Gelände des Boxberger Kraftwerkes geübt werden:
* Bergen und Retten Verletzter nach einer Explosion in einer Turbinenhalle und Bekämpfen eines nachfolgenden Brandes Im Zusammenwirken von Einsatzkräften aus Görlitz und Zgorzelec,
* Sicherung einer durch Orkaneinwirkung und Gebäudeeinsturz gefährdeten Fernwärmeleitung (Hochbau),
* Brandbekämpfung eines in Brand geratenen Heizöltanks in einem Heizöllager und Sicherung benachbarter Großtanks vor dem Übergreifen des Feuers,
* Gefahrguteinsatz in einer chemischen Wasseraufbereitungsanlage nach einer Explosion, Verhinderung des Ausbreitens nach möglicher Stofffreisetzung,
* Evakuierung eines Altenheimes und Überführung der Evakuierten in ein Evakuierungsobjekt bzw. bei Bedarf in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung durch Kräfte eines Sanitätszuges, eines Betreuungszuges und eines Löschzuges,
* Durchführung einer Höhenrettung nach Explosion/Brand in einem Gebäude durch die Werkfeuerwehr Vattenfall.
Bei der Vollübung werden neben den Führungsgruppen der unteren Katastro-phenschutzbehörden neun Katastrophenschutz-Löschzüge, ein Löschzug-Waldbrand, drei Betreuungszüge, zwei Sanitätszüge sowie zwei Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes zum Einsatz kommen. Insgesamt sollen ca. 650 freiwilligen Helfer mit rund 95 Fahrzeugen und Geräten des Katastrophenschutzes im Übungsgebiet tätig sein. Zur Unterstützung kommen auch Einsatzkräfte und –mittel der staatlichen polnischen Feuerwehr zum Einsatz.
Neben den übenden Katastrophenschutzbehörden (Kreisfreie Stadt Görlitz, Landkreis Löbau-Zittau und Niederschlesischer Oberlausitzkreis) nehmen am „Kurzschluss 2007“ auch Mitarbeiter der Brand- und Katastrophenschutzämter sämtlicher Landkreise und Kreisfreien Städte des Regierungsbezirkes Dresden in der Übungsleitung bzw. als Schiedsrichter teil.
Die Katastrophenschutzübung geht am 27.10.2007 gegen 13.00 Uhr zu Ende. Danach erfolgt die Rückverlegung der Katastrophenschutzeinheiten an ihre Standorte und die Wiederherstellung ihrer Einsatzbereitschaft. In den nächsten Wochen wird die Übung dann in den beteiligten unteren Katastrophenschutzbehörden sowie im Regierungspräsidium Dresden ausgewertet.