Medieninformationen 2011 [LDD]
[43/2011 - 17.08.2011]
Landesdirektion Dresden schließt Planfeststellung für zwei 110-kV-Freileitungsanlagen ab
Sichere Stromversorgung für den wachsenden Industriestandort Nünchritz
Die Landesdirektion Dresden hat das Planfeststellungsverfahren für den Neubau von zwei 110-kV-Freileitungsanlagen der ENSO Energie Sachsen Ost AG vom Umspannwerk Streumen zum Industriestandort der Wacker-Chemie in Nünchritz abgeschlossen.
Wacker erweitert seine Produktion am Standort Nünchritz und ist dafür dauerhaft auch auf die zusätzliche Bereitstellung von Strom angewiesen. Die derzeitigen Leitungen verfügen nicht mehr über ausreichende Erweiterungskapazitäten. Zudem sind sie teilweise nur provisorisch an das Hochspannungsnetz angebunden. Dies ist nur zeitlich befristet akzeptabel. Um die Versorgungssicherheit für den Industriestandort für die Zukunft zuverlässig zu gewährleisten, muss der angemeldete Leistungsbedarf über zwei Neubauleitungen zur Verfügung gestellt werden.
Die neuen Leitungsanlagen beginnen am Umspannwerk Streumen. Die eine der beiden neuen Leitungen wird zunächst über eine Distanz von 600 Metern bis zum ersten Mast als Erdkabel geführt. Die Verlegung als Erdkabel ist erforderlich, weil eine Freileitung die Mindestabstände zu bestehenden Windkraftanlagen in diesem Bereich unterschritten hätte. Beide Leitungen verlaufen dann bis nördlich Roda parallel zu schon bestehenden 220- bzw. 380 kV-Leitungen. An Mast 22 wird die eine der neuen Trassen mit der bereits bestehenden Zuleitung nach Südwesten in Richtung Nünchritz verbunden. Die zweite wird parallel dazu weiter an den Industriestandort herangeführt. Die kürzere der Neubautrassen wird aus 22 Masten bestehen und hat eine Gesamtlänge von 6,9 Kilometern, die längere stützt sich auf 28 Masten und erreicht eine Gesamtlänge von 9,5 Kilometern.
Der Gehölzstreifen am Grödel-Elsterwerdaer Floßgraben wird von Masten mit einer Endhöhe von etwa 41 Metern, der östlich davon liegende Radewitzer Wald von Masten mit einer Höhe von 44 Metern überspannt. Durch den Einsatz dieser Masten genügt die Anlage den Anforderungen des Naturschutzes in diesem Gebiet und sichert den Waldeigentümern langfristig eine bessere wirtschaftliche Nutzung der Gehölze unterhalb der Leitungsanlagen. Die neuen Leitungsanlagen werden von den parallel laufenden Hochspannungsleitungen überragt, die von 48 Meter hohen Masten getragen werden.
Der festgestellte Plan zum Neubau der beiden 110-kV-Freileitungsanlagen wird zwei Wochen lang öffentlich ausgelegt und kann in diesem Zeitraum von jedermann eingesehen werden. Auslegungszeitraum und -ort werden vorher ortsüblich bekannt gemacht.