Medieninformationen 2011 [LDD]
[42/2011 - 17.08.2011]
Doppelter Nutzen für Doberschau-Gaußig:
Abriss der Sprengmittelfabrik entschärft künftige Spree-Hochwasser
Die Landesdirektion Dresden hat der Gemeinde Doberschau-Gaußig für die Beräumung und Begrünung des Geländes einer ehemaligen Sprengmittelfabrik rund 148.800 Euro Fördermittel bewilligt. Die Summe stammt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf circa 198.000 Euro, von denen die Gemeinde Doberschau-Gaußig 49.600 Euro aus ihrem eigenen Haushalt aufwendet. Die Maßnahme muss bis zum 30. November 2012 abgeschlossen sein.
Die Wirtschaftsbrache befindet sich in städtischer Randlage des Ortsteiles Schlungwitz in einem tief eingeschnittenen Tal der Spree. Erschließung und Bebauung erfolgten ab 1874 als Staatspulverfabrik, 1925 begann zusätzlich eine Zündschnurproduktion. Seit 1991 stehen die Gebäude leer und sind seither dem Verfall preisgegeben.
Mit den Mitteln für die Umgestaltung des Geländes sollen nun mehrere, zum Teil bereits ruinöse Gebäude einschließlich ihrer Fundamente sowie eine durch das Hochwasser 2010 zerstörte Brücke über die Spree abgerissen werden. Außerdem werden im Abbruchbereich befindliche Toranlagen, Zäune, Rohrleitungen und befestigte Flächen beseitigt. Auf den beräumten Arealen wird im Anschluss Mutterboden aufgetragen und eine Rasenansaat sowie die Bepflanzung mit Sträuchern und Bäumen erfolgen. Bei künftigen Hochwasserereignissen dient die Fläche als Ausbreitungsraum für die Spree.
Mit Beseitigung der Brache wird ein auffälliger städtebaulicher Misstand beseitigt. Die Bodenentsiegelung und der Bodenaustausch wirken sich positiv auf die Umwelt aus. Durch die Schaffung einer Überflutungsfläche für die Spree wird außerdem das Risiko von Hochwasserschäden für flussabwärts gelegene Gemeindegebiete vermindert.