Medieninformationen 2009 [LDD]
[37/2009 - 22.06.2009]
Stadt Glashütte künftig besser vor Hochwasser geschützt
Landesdirektion Dresden erteilt Planfeststellungsbeschluss für die Erweiterung des Hochwasserrückhaltebeckens Glashütte
Mit Bescheid vom 15.06.2009 hat die Landesdirektion Dresden der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen nach Abschluss eines Planfeststellungsverfahrens die Genehmigung zur Erweiterung des Hochwasserrückhaltebeckens Glashütte erteilt.
Das bisherige, aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts stammende Hochwasserrückhaltebecken brach beim Hochwasser im August 2002 und wurde danach nur vorläufig wieder ertüchtigt. Dieses ursprüngliche Becken hatte eine Hochwasserentlastung und Abflussleistung von insgesamt 14 Kubikmetern pro Sekunde. Beim Hochwasser im Jahr 2002 flossen dem Becken dann jedoch 26 Kubikmeter pro Sekunde zu. Dadurch kam es zu einer Überströmung des Dammes, anschließenden Erosionserscheinungen und Zerstörungen.
Für die Erweiterung des Hochwasserrückhaltebeckens wurde nun ein 100-jährliches Hochwasser zur Bemessung herangezogen. Das entspricht dem 2002 beobachteten Zufluss von 26 Kubikmetern pro Sekunde. Für den Damm des Beckens bedeutet das eine Erhöhung von gegenwärtig 10,5 Metern auf künftig 29,86 Meter über der Gründungssohle. Der Stauraum des Grünbeckens vergrößert sich dabei von momentan 50 000 Kubikmetern auf etwa eine Million Kubikmetern nach Abschluss der geplanten Dammerhöhung.
Die Maßnahme erfordert die Verlegung der Kreisstraße K 9026 zwischen Johnsbach und Glashütte. Die Straße führt künftig in einer Serpentine über den Damm und erreicht auf der Luftseite wieder die alte Trasse. Die zulässige Nutzlast der Straße wird im Dammbereich 40 Tonnen betragen. Die Trasse wird damit für Personenkraftwagen und Busse befahrbar.
Die mit der Beckenerweiterung verbundenen Beeinträchtigungen von gegenwärtig vorhandenen Naturräumen im Prießnitztal werden durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert. Dazu gehören der Rückbau nicht mehr benötigter Kreisstraßenabschnitte, die Entwicklung von Trockenbiotopen, Erosionsschutzbepflanzungen, die Renaturierung mehrerer Teiche und Aufforstungen bei Fürstenwalde.
Der wirtschaftliche Nutzen der Erweiterung des Hochwasserrückhaltebeckens liegt bei 20 Mio. Euro. In dieser Höhe können mit dem Bau Sachschäden für die Stadt Glashütte bei 100-jährlichem Hochwasser vermieden werden. Dagegen liegen die Kosten der Baumaßnahme bei etwa 10 Mio. Euro.
Der Planfeststellungsbeschluss wird in Kürze ortsüblich in der Stadtverwaltung Glashütte ausgelegt und kann dort zwei Wochen lang von jedermann eingesehen werden.