Medieninformationen 2008 [LDD]
[23/2008 - 09.07.2008]
Raumordnungsverfahren für die Ortsumgehung Kamenz abgeschlossen
Geringster Flächenverbrauch macht stadtnahe Südtrasse zur Vorzugvariante
Das Regierungspräsidium Dresden hat Anfang Juli 2008 das Raumordnungsverfahren (ROV) für die Ortsumgehung Kamenz abgeschlossen. Wichtigstes Ziel der geplanten Verkehrsbaumaßnahme ist die Entlastung der Pulsnitzer Straße (S 95) in der Kamenzer Innenstadt vom Durchgangsverkehr.
Die geplante Ortsumgehung Kamenz wurde vom Straßenbauamt Meißen-Dresden bereits 2005 mit vier Varianten zur Beurteilung im ROV beim Regierungspräsidium Dresden eingereicht. Das Verfahren war zwischenzeitlich unterbrochen, da entscheidungserhebliche Unterlagen erst noch nachzureichen waren.
Von den untersuchten Varianten ist die südliche, stadtnahe Variante am besten mit den Belangen der Raumordnung in Übereinstimmung zu bringen. Dagegen konnten sowohl die stadtfernere Südvariante als auch die beiden Westvarianten, die nur im Zusammenhang mit der Nordvariante als verkehrlich sinnvoll anzusehen wären, aus raumordnerischer Sicht nicht empfohlen werden.
Die raumordnerisch bevorzugte Trasse stellt einen Kompromiss zwischen verschiedenen Interessen und Belangen dar. Für die weitere Planung des Vorhabens sind in der raumordnerischen Beurteilung zahlreiche Maßgaben formuliert, um unumgängliche Eingriffe und Belastungen zu reduzieren. Insbesondere waren im ROV Aspekte des Verkehrs und der Siedlungsentwicklung mit den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes, des Wasserschutzes und der Landwirtschaft einschließlich des Bodenschutzes abzuwägen. Mit der geringsten Inanspruchnahme von Grund und Boden weist stadtnahe Südtrasse aus raumordnerischer Sicht einen entscheidenden Vorteil gegenüber den anderen Varianten auf.
Nach dem Raumordnungsverfahren schließt sich als nächster Planungsschritt das Planfeststellungsverfahren an. Dazu müssen vom Straßenbauamt Meißen-Dresden nun die detaillierten Unterlagen erarbeitet werden.